Nach der souveränen Bezirksoberliga-Meisterschaft in der vergangenen Saison und dem damit verbundenen Aufstieg, steht für die Tischtennis-Cracks der DJK Seifriedsberg jetzt der Auftakt in der Landesliga an. Die DJK vertraut auch in der Landesliga auf das gleiche Stammpersonal und geht mit dem „Aufstiegskader“ der Vorsaison auf „Mission Klassenerhalt“. Auf dem Papier gehören die Oberallgäuer zu den klaren Abstiegsfavoriten, aber die Seifriedsberger hoffen die Euphorie aus den letzten Monaten in die neue Liga mitzunehmen und dem ein oder anderen Favoriten ein Bein stellen zu können. Die erste Überraschung erhoffen sich die DJK’ler bereits am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den TV Waal (14 Uhr).
Sarah Alzinger - Nummer drei der DJK. Foto: Dominik Berchtold
An die titelreiche Vorsaison werden die Seifriedsberger in dieser Saison wohl eher nicht anknüpfen können. Während in der letzten Saison bereits 4 Spieltage vor Schluss die Meisterschaft „eingetütet“ wurde und man auch im Pokal bis zur bayrischen Ebene vorstoß (Gewinn des Bezirkspokals und des Süd-West-Bayerischen-Pokals), warten in dieser Saison ganz andere Brocken auf die erfolgsverwöhnten Tischtennis-Spieler der DJK Seifriedsberg. In der letzten Saison noch ungeschlagen Meister mit 16 Siegen aus 18 Spielen, kann man sich diese Saison wohl eher mit dem kompletten Gegenteil beschäftigen. „Der Leistungsunterschied zwischen BOL und Landesliga ist einfach extrem“, konstatiert Nico Mauch, „Captain“ der 1. Mannschaft der DJK. Trotzdem haben sich die Seifriedsberger bewusst gegen eine Veränderung des Kaders entschieden. „Alle vier haben großen Anteil an dem Aufstieg und sollen deswegen auch die Chance kriegen sich in der Landesliga unter Beweis zu stellen“, so Mauch weiter. Die nackten Zahlen lassen allerdings nicht wirklich große Hoffnungen für die DJK Seifriedsberg aufkeimen. Gemessen an den TTR-Punkten (Punkte-Rating aller Tischtennis-Spieler in Deutschland, um die Leistungsstärke der Spieler zu vergleichen) sind die Seifriedsberger aktuell die schlechteste Mannschaft aller zehn Landesliga-Teams. Bis auf ihren Spitzenspieler Laurin Goell (Nummer 6 der Liga) sind alle anderen DJK’ler jeweils punktschlechtester Akteur auf ihrer Position. Verglichen mit einem der Meisterschaftsfavoriten TSG Augsburg-Hochzoll (Absteiger aus der Bayernliga) wird die Außenseiter-Rolle der DJK noch deutlicher. Die Nummer 5 und damit der Ersatzspieler der Hochzoller hat immer noch mehr Punkte als die Nummer 2 der Seifriedsberger, Nico Mauch.
Um in der Liga einigermaßen bestehen zu können, haben sich die Seifriedsberger dieses Jahr zum ersten Mal in einem 5-tägigen Trainingslager in Tirol auf die neue Saison vorbereitet. Neben Outdoor-Sportaktivitäten und zahlreichen Trainingseinheiten stand auch ein Testspiel gegen eine Lokalauswahl aus dem Ötztal auf dem Programm, das die Oberallgäuer souverän gewannen. Alles andere als ideal, lief hingegen die Saisonvorbereitung für Seifriedsbergs Topspieler Goell, der große Teile der Vorbereitung verletzungsbedingt verpasste und nach einer kleinen Operation erst seit wenigen Tagen wieder mit dem Training beginnen konnte.
Dementsprechend durchwachsen war dann auch der finale Test gegen eines der besten Oberallgäuer Teams zurzeit. Mit gerade einmal 9:6 gewann der Landesligist DJK Seifriedsberg gegen den SSV Wildpoldsried – Aufsteiger in die Bezirksoberliga (in der die DJK Seifriedsberg im letzten Jahr noch Meister wurde). Das vordere Paarkreuz Goell/Mauch enttäuschte auf ganzer Linie und gab alle 4 Einzel ab. Die Nummer drei und vier der Seifriedsberger kamen auch nicht über ein 2:2 hinaus. Da half es dann auch nichts, dass ausgerechnet auf der größten Baustelle der Vorsaison – den Doppeln – alle Spiele gewonnen wurden. Den letztendlichen Sieg hatte man nur den beiden Youngsters Tobias Gall und Max Richter zu verdanken, die normalerweise eigentlich nur in der „Zweiten“ zum Einsatz kommen. Im Zuge der Saisonvorbereitung haben sich beide Teams allerdings auf 6er- statt 4er-Mannschaften geeinigt, dass auch einmal die Nachwuchstalente der DJK Wettkampfluft in der „Ersten“ schnuppern können. Immerhin dieser Plan ging voll auf. Die beiden Teenager holten neben ihrem Doppel auch alle vier Einzel und retteten die arrivierten Stammkräfte vor der Niederlage.
Ein „Warnschuss“ für die kommende Saison. Solch einen Patzer wird sich das beste Team aus dem Oberallgäu in der Landesliga nicht mehr leisten können. Sollte ein Gegner mal ersatzgeschwächt antreten oder sich nicht in ihrer Bestform befinden, müssen die DJK’ler da sein, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.
Das unveränderte Team v.l. Nico Mauch, Sarah Alzinger, Kilian Frei und Laurin Goell. Foto: Anton Herb
Die generelle Entwicklung bei der Tischtennis-Abteilung ist auch in der Breite in den letzten Jahren extrem erfolgreich. Neben dem Aufstieg der „Zweiten“ in die Bezirksliga waren auch die anderen Herren- und Jugendmannschaften extrem erfolgreich. Vier der insgesamt sieben Herrenmannschaften sind im letzten Jahr Meister geworden und aufgestiegen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der extrem großen Jugendarbeit, die seit ein paar Jahren nun auch die „Früchte“ bei den Erwachsenen zeigt. Mit insgesamt 16 Mannschaften (8 Herren, 6 Jugend, 2 Schüler) ist die DJK Seifriedsberg mit Abstand der größte Verein im Allgäu und auch auf bayerischer Ebene ist man damit inzwischen unter den Top20 und kann mit den größten Vereinen mithalten. 60-70 Kinder und Jugendliche stehen Woche für Woche in der Dreifach-Turnhalle in Blaichach an der Platte und trainieren, um die Erfolgsstory weiterzuschreiben.
Das Aushängeschild der DJK Seifriedsberg startet am Sonntag, den 1. Oktober, um 14 Uhr mit einem Heimspiel in der Dreifach-Turnhalle in Blaichach-Ettensberg in die Saison und freut sich über zahlreiche Zuschauer, der Eintritt ist frei.
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